Programm

Im Folgenden finden Sie das Programm der Jahrestagung 2022. Die Übersicht informiert Sie zunächst über den groben Ablauf der Tagung. Mit einem Klick auf ein Format (bspw. „Fresh Faces“) oder einen Konferenztag gelangen Sie zum Detailprogramm inklusive einer Aufschlüsselung aller Beiträge des Formats bzw. des Tages.
Die Zugangsdaten zu allen digitalen Formaten und Treffen finden Sie auf unserer Konferenzplattform. Falls Sie sich noch nicht auf der Konferenzplattform registriert haben, klicken Sie ganz einfach auf „Neues Konto anlegen?“ und legen sich ein Profil an.

(Parallel ausgetragene Workshops in dezentraler oder digitaler Ausrichtung. Bitte entnehmen Sie die konkrete Terminierung der Workshops der unten stehenden Übersicht)

(Kürzlich promovierte Mitglieder präsentieren ihr abgeschlossenes Promotionsprojekt)

(Austausch zwischen Doktorand:innen untereinander und mit erfahrenen Mitgliedern zu laufenden Promotionsprojekten)

(Erfahrene Mitglieder diskutieren in Vorträgen programmatischen Zukunftsfragen des Faches)

Dienstag, 22.02.

Der Dienstag (22.02.) steht im Zeichen der dezentral ausgerichteten Workshops des Formats „Fermentation“. Diese Workshops sind zeitlich entkoppelt von allen anderen Bestandteilen der Konferenz, so dass auf Wunsch eine An- und Abreise am Veranstaltungstag möglich ist. Die Workshops werden im Bedarfsfall (Infektionsschutz) kurzfristig auf digitalen Betrieb umgestellt.

Anreise
Fermentation-Workshops

Themenoffene Workshops in dezentraler oder digitaler Ausrichtung. Die Workshops sind unterschiedliche terminiert. Die tatsächliche Start- und Endzeit entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Übersicht sowie der ausführlichen Beschreibung der Workshops auf der Konferenzplattform.
Mit einem Klick auf das Icon neben dem Titel, können Sie sich die Kurzzusammenfassung anzeigen lassen.

Im öffentlichen Diskurs werden oft vor allem negative Effekte der Mediennutzung auf das menschliche Wohlbefinden diskutiert. Forscher*innen sind sich jedoch mittlerweile einig, dass diese nicht per se negativ sind, sondern es auf die dabei stattfindenden Prozesse (z. B. Aufwärtsvergleiche oder das Erhalten von Social Support) sowie die Art und Weise der Mediennutzung ankommt. Erste Forschung lässt vermuten, dass De-Automatisierung und Achtsamkeit eine wichtige Rolle für eine positive—also für das Wohlbefinden förderliche—Mediennutzung spielen.

Doch was genau ist eine achtsame Mediennutzung? Wie kann diese definiert werden? Ist sie mehr als nur die Abwesenheit der bekannten negativen Nutzungsformen wie beispielsweise Prokrastination? Und mehr als eine bewusste Nutzung im Vergleich zu einer unbewussten im Sinne der Dual-Process Models? Welche Dimensionen und Determinanten können als relevant identifiziert werden? Und wie können diese gemessen werden?

Mit diesen Fragen rund um den Gegenstand der achtsamen Mediennutzung will sich dieser Workshop auseinandersetzen. Der Ausgangspunkt hierfür soll die achtsame Nutzung des Smartphones und Internets sein. Ziel ist die Schärfung des Konzept unter Einbezug unterschiedlicher kommunikationswissenschaftlicher Perspektiven sowie die Entwicklung erster Ideen für dessen Operationalisierung.

Veranstaltungsort: hybrid – IJK Hannover + digital
Uhrzeit: 13:00 bis 17:30 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 15 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Wenn wir die Dynamiken aktueller Social-Media-Nutzung untersuchen, müssen wir oft den technischen oder sozialen Wandel rund um die Plattformen mitdenken: Plattform-Features, -Populationen und -Nutzungspraktiken können sich rasant verändern, schnell wirkt gerade erst abgeschlossene Forschung schon wieder veraltet. In diesem Workshop wollen wir daher gemeinsam darüber nachdenken, wie eine integrative Theoriebildung und -prüfung losgelöst von rein plattformspezifischen Perspektiven aussehen kann. Hierfür soll im Rahmen der Veranstaltung ein Leitfaden erarbeitet werden, der Social-Media-Forscher:innen dabei helfen soll, eigene Konzepte, methodische Ansätze und Befunde nachhaltig anschlussfähig für die Untersuchung neuer Social-Media-Plattformen, -Features oder -Praktiken zu machen.

Veranstaltungsort: IfK TU Dresden
Uhrzeit: 10:00 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 15 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Im Workshop “Konflikte 2.0” soll es um einen konstruktiven Austausch und konkrete Entwürfe zu den Chancen und Herausforderungen von digital ausgetragener Konfliktkommunikation gehen. Entlang von vier Zugängen (Theorie, Methodik, Interdisziplinarität, Wissenschaftskom-munikation) soll das Forschungsfeld zunächst reflektiert werden, um daraus neue Ideen zu entwickeln. Konkret soll es darum gehen, (1) wie Konflikte im digitalen Raum theoretisch be-schrieben und eingebettet werden können, (2) welche methodischen Zugänge denkbar und vielversprechend sind, (3) welche Kooperationen mit Nachbardisziplinen gelingen können und (4) wie Wissenschaftskommunikation zu dem Themenfeld gestaltet werden kann.

Ziel der gemeinsamen Arbeit in dem Workshop ist die Skizzierung eines Forschungspro-gramms, welches Antragstellungen sowie Forschungskooperationen und Publikationen stimu-lieren soll. Im Workshop selbst werden sich Inputphasen, kreative Gruppenarbeiten, Gallery-Walks und Diskussionen abwechseln. Moderationstandems aus fachlichen Expert:innen und Moderator:innen werden durch den Workshoptag leiten und einen produktiven Austausch so-wie eine nachhaltige Dokumentation bestmöglich unterstützen.

Veranstaltungsort: Universität Düsseldorf
Uhrzeit: 10:30 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 20 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Mit der zunehmenden Verfügbarkeit digitaler Daten und der Anwendung und Weiterentwicklung von Methoden der Computational Social Science besteht mehr denn je Bedarf, über die Forschungsinfra-strukturen in unserem Fach zu diskutieren und Wege zu finden, den „infrastructural turn“ jenseits von Insellösungen aktiv und längerfristig zu gestalten. Forschungsinfrastrukturen sind relevant, um Syner-gien zu schaffen (z.B. Daten nicht doppelt zu erheben), durch Standardisierung und Langzeitarchivie-rung die Sekundärnutzung von Daten zu ermöglichen, und durch die Schaffung von Austausch- und Vernetzungsräumen die projekt- und disziplinenübergreifende Koordination und Kollaboration zu stär-ken. Ziel des Workshops ist die Vernetzung interessierter Kolleg:innen, die Erfassung des Standes auf der individuellen und institutionellen Ebene und die Formulierung konkreter weiterer Schritte. Wir ar-beiten auf eine Roadmap für den „infrastructural turn“ in der Kommunikationswissenschaft hin, indem konkrete Handlungsempfehlungen für das Fach definiert werden.

Veranstaltungsort: hybrid – Weizenbaum Institut + digital / FU Berlin
Uhrzeit: 13:00 bis 17:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 20 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Forschungsethik gewinnt in der Kommunikations- und Medienwissenschaft zunehmend an Bedeutung. Dabei werfen gesellschaftliche Wandlungsprozesse wie die Digitalisierung in Forschung und Lehre immer neue Fragen auf, die zu forschungsethischen Herausforderungen führen. Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des Workshops der Austausch und die gemeinsame Diskussion von forschungsethischen Dilemmata in der empirisch forschenden Kommunikations- und Medienwissenschaft. Als Reflexionsgrundlage wird der rhetorische, fallbezogene Ansatz von McKee und Porter (2009) vorgestellt, der bei ethischen Entscheidungsprozessen auch explizit methodische Überlegungen miteinbezieht. Auf dieser Basis werden dann aktuelle und potentielle Entscheidungssituationen gemeinsam diskutiert – im besten Fall auf der Grundlage konkreter Fragen und Fallbeispiele, die die Teilnehmer*innen selbst in den Workshop einbringen. Dadurch kann eine offene und konstruktive Diskussion entstehen, die zur Entwicklung möglicher Lösungsansätze der verschiedenen forschungsethischen Dilemmata beiträgt. Der Workshop wird im Rahmen des BMBF-Projektes „Forschungsethik in der Kommunikations- und Medienwissenschaft“ (FeKoM) organisiert.

Veranstaltungsort: digital
Uhrzeit: 11:00 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 20 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Technologien Künstlicher Intelligenz (KI) haben in der Kommunikationswissenschaft in jüngster Zeit verstärkt Aufmerksamkeit erfahren. Auch im Rahmen politischer Kommunikationsforschung wird der Einfluss von KI auf Kommunikationsprozesse an vielen Standorten unseres Faches beforscht. Sei es, dass öffentlich über KI und deren Einsatzmöglichkeiten gesprochen wird oder dass KI beeinflusst, welche politischen Informationen Bürger*innen rezipieren – KI ist ein Themenbereich, der nicht nur die Gesellschaft und ihre demokratische Willensbildung herausfordert, sondern auch den Kernbestand der Theorien und Methoden der politischen Kommunikationsforschung. Zudem entstehen durch KI vollkommen neue und vielfältige Forschungsfragen für diesen Bereich unseres Faches. In diesem Workshop sollen Forschende, die sich mit KI in der politischen Kommunikationsforschung beschäftigen bzw. sich dafür interessieren, miteinander in Austausch kommen. Aus einer akteurszentrierten Perspektive soll das Forschungsfeld strukturiert und das Phänomen sowohl theoretisch als auch empirisch beleuchtet werden.

Veranstaltungsort: Universität Düsseldorf
Uhrzeit: 12:00 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 20 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

In der kommunikationswissenschaftlichen Forschung waren Social Media Influencer*innen aufgrund ihrer kommerziellen Ausrichtung bisher überwiegend aus einer Marketing-Perspektive von Interesse. Allerdings lässt sich in den letzten Jahren beobachten, dass sich diese Kommunikator*innen verstärkt politischen und gesellschaftlich relevanten Themen widmen und auch bei Unternehmenskooperationen auf faire und nachhaltige Produkte setzen. Da Influencer*innen gerade im Leben von Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen hohen Stellenwert haben, stellt sich die Frage, welche Rolle diese so genannten „Sinnfluencer*innen“ in deren Sozialisationsprozess einnehmen. Der Workshop soll sich dieser Frage aus unterschiedlichen Perspektiven widmen, bestehende Forschung zum Thema bündeln und unter anderem beleuchten, welche Themen und Einstellungen Sinnfluencer*innen vermitteln, wie sie Unternehmenskooperationen ausgestalten und
welchen Einfluss sie auf Jugendliche und junge Erwachsene ausüben.

Veranstaltungsort: hybrid – Universität Klagenfurt + digital
Uhrzeit: 09:00 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 20 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Der Workshop hat das Ziel, theoretische Grundlagen und praktische Vorgehensweisen längsschnittlicher situativer Forschungsmethoden (wie Tagebuchstudien und Experience Sampling Erhebungen) in der KMW voranzutreiben. Wiederholte Erhebungen, die zeitlich nahe an den zu messenden Prozessen liegen (in-situ), bieten relevante Vorteile: Sie verringern Erinnerungsfehler, zeigen intraindividuelle Varianz auf und erlauben es, Merkmale des situativen Kontexts zu erheben. Dass ein grundsätzlicher Bedarf an entsprechenden Verfahren besteht, zeigen methodische bzw. systematisierende Veröffentlichungen sowie anwendende, wissenschaftliche Studien. Der Workshop fokussiert im Besonderen auf die Vermittlung entsprechender Inhalte in der Lehre. Wir werden uns u.a. mit didaktischen Konzepten, Kompetenzzielen, zentralen Inhalten sowie praktischen Herausforderungen (z. B. theoretische und methodische Voraussetzungen auf Seiten der Studierenden, geeignete Fragestellungen, benötigter Zeitaufwand/ECTS, technische Umsetzungsmöglichkeiten) befassen. Dabei steht der Austausch von Lehrerfahrungen und Lehrmaterial (z. B. bzgl. Lehrkonzepten, Folien, Literaturlisten, Lehrmodulen etc.) sowie über zukünftige Kooperationen (z. B. bei Lehrforschungsprojekten) im Vordergrund. Mittelfristig besteht das Ziel, Materialien zusammenstellen und Lehrmodule zu entwickeln. Der Workshop richtet sich sowohl an Teilnehmer*innen, die bereits Erfahrung mit In-Situ-Forschung in der Lehre haben als auch solche, die sich das Thema neu aneignen wollen.

Veranstaltungsort: FAU Nürnberg
Uhrzeit: 11:00 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 15 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Dieser virtuelle Workshop führt – als erster seiner Art im deutschsprachigen Raum – systematisch in die „Communication Constitutes Organization“ (CCO) Perspektive ein und zeigt deren Potenzial für die Erforschung aktueller Organisationsphänomene auf. Die CCO-Perspektive fußt auf der Kernannahme, dass Phänomene der Organisation, des Organisierens und der Organisationalität erst durch Kommunikationsereignisse und -prozesse hervorgebracht werden. CCO hat sich in den letzten Jahren zur vorherrschenden Theorieperspektive in der internationalen Organisationskommunikations-forschung entwickelt und erfährt seither steigende Aufmerksamkeit in der internationalen Management- und Organisationsforschung – wenngleich sie in der deutschsprachigen Kommunikationsforschung bislang noch vergleichsweise wenig aufgegriffen wird. Ziel des Workshops ist es daher, entsprechende interdisziplinäre und internationale Anschluss-möglichkeiten der CCO-Perspektive auszuleuchten. Der Workshop richtet sich dabei primär an Nachwuchsforschende aus den Bereichen PR und Organisationskommunikation, aber auch benachbarten Teilgebieten der Kommunikationsforschung.

Veranstaltungsort: digital
Uhrzeit: 11:00 bis 15:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 24 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Der Workshop hat das Ziel, eine Diskussion über historische Zusammenhänge zwischen Medien und gesellschaftlicher Ungleichheit anzustoßen und Potentiale und konkrete Vorhaben einer Kommunikationsgeschichte gesellschaftlicher Ungleichheit zu eruieren. Es werden Erkenntnisinteressen und Analyseperspektiven gesammelt und diskutiert, Schnittstellen zwischen den Teilnehmenden ausgelotet und Formate für zukünftige Kooperationen überlegt.

Veranstaltungsort: FU Berlin
Uhrzeit: 09:00 bis 13:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 10 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Das Hanover Center for Health Communication des Instituts für Journalistik und Kommunikationsforschung der HMTMH lädt zu einem wissenschaftlichen Austausch über das Informations- und Kommunikationshandeln im Kontext der Digitalisierung des Gesundheitswesens ein. In dem vierstündigen Workshop möchten wir das konzeptionelle Verständnis digitaler Gesundheitskompetenzen – oder auch gesundheitsbezogener Digitalkompetenzen – schärfen und ihr Zusammenwirken mit der Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen modellieren. Wir möchten die (inter-)disziplinären Schnittmengen identifizieren und theoretische sowie empirische Herausforderungen herausarbeiten. Kurze, thesenartige Impulsreferate sollen den Diskurs anregen und in der Formulierung konkreter Forschungsdesiderate sowie Ideen für kollaborative Anschlussprojekte münden.

Wir möchten Kolleg:innen einladen, die sich aus verschiedenen Forschungsperspektiven – v. a. der Gesundheitskommunikation, der digitalen Kommunikation, der Rezeptions- und Wirkungsforschung oder der Medienpädagogik – für diesen Gegenstand interessieren. Zudem möchten wir Kolleg:innen aus den Gesundheitswissenschaften ansprechen, die in diesem Feld bereits aktiv sind.

Veranstaltungsort: IJK Hannover
Uhrzeit: 11:00 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 20 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Durch die weitreichende Durchdringung vieler gesellschaftlicher Lebensbereiche, gepaart mit der wirtschaftlichen Dominanz der meist global agierenden Plattformbetreiber (wie bspw. Google), stellt sich die Frage, wie diese sinnvoll reguliert werden können und eine Medienordnung gestaltet sein muss, die Vielfalt sichert, Meinungsmonopole verhindert und vor allem die Macht der Tech-Giganten bändigt.
Bei der Entwicklung von Regulierungsoptionen ist es unabdingbar, nicht losgelöst von gesellschaftlichen Debatten und den Bedürfnissen der betroffenen Gruppen zu agieren. Gerade die Kommunikationswissenschaft kann hier mit ihrem Fokus auf der Untersuchung von öffentlicher Kommunikation und mit dem sozialwissenschaftlichen Methoden-Instrumentarium einen wichtigen Beitrag zur Analyse medienpolitischer Debatten und Bedürfnisse und zur Ableitung von evidenzbasierten Regulierungsoptionen leisten. Bisher erfolgt kommunikationswissenschaftliche Forschung und Beratung in diesem Themenfeld jedoch nur punktuell, wenig systematisch und gebunden an bestimmte Personen und/oder einzelne Themen, außerdem fehlt oft die nötige Forschungsinfrastruktur.
Ziel des Workshops ist es daher, kommunikationswissenschaftlichen Forschungsdesiderata zu identifizieren und darauf aufbauend ein gemeinsames kommunikationswissenschaftliches Forschungsprogramm im Feld der Medien- und Plattformregulierung zu entwickeln.

Veranstaltungsort: digital
Uhrzeit: 09:00 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 20 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Wir diskutieren den Ertrag und die Weiterentwicklung von Netzwerktheorien und -methoden für die Medien- und Kommunikationswissenschaft (und umgekehrt). Der Workshop ist explorativ und offen angelegt, um möglichst viele Perspektiven aus beiden Feldern zu berücksichtigen. Das Ziel ist eine Bestandsaufnahme und die Auslotung von Potenzialen der Netzwerkforschung für aktuelle kommunikations- und medienwissenschaftliche Problemstellungen sowie die Vernetzung interessierter Forschender über die Fachgruppengrenzen hinweg.

Veranstaltungsort: digital
Uhrzeit: 12:00 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 20 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Bei der quantitativen Untersuchung von Einstellungen, Frames und Argumentationsstrukturen in Texten stößt die Kommunikationswissenschaft regelmäßig an methodische Grenzen. Dem Forschungsfeld mangelt es an Basis-Tools zur Datenerhebung und -auswertung, welche über einzelne Studien hinaus eingesetzt und miteinander verknüpft werden können. Auch die Daten selbst können selten projektübergreifend genutzt werden.
Die Übersetzung von sprachlich-semantischen Strukturen in ein standardisiertes Datenformat ist ein vielversprechender Lösungsansatz für dieses Problem. Auf diesem Wege können auch neuere Methoden der Datenanalyse wie Machine Learning effektiver und projektübergreifend genutzt werden.
Ziel des Workshops ist die Entwicklung einer übergreifenden kommunikationswissenschaftli-chen Datenstruktur für den Untersuchungsgegenstand gesellschaftlicher Meinungsbildungspro-zesse im Zusammenspiel von veröffentlichter Meinung, Social Media und individuellen Mei-nungen. Ausgangspunkt der Diskussion ist ein erstes Konzept des Organisationsteams, das im Rahmen des Workshops überarbeitet und optimiert werden soll. Gleichzeitig sollen alternative und ergänzende Ideen gesammelt und diskutiert werden.

Veranstaltungsort: hybrid – LMU München + digital
Uhrzeit: 09:00 bis 15:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 20 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Besondere Blickwinkel – etwa die von Geflüchteten, wirtschaftlichen Eliten, speziellen Grup-pen von Journalist:innen, Aktivist:innen, Kindern und Jugendlichen, Arbeitslosen oder auch politischen Extremist:innen – stehen vor der Hintergrundfolie einer ausdifferenzierten Gesell-schaft immer mehr im Rampenlicht sozialwissenschaftlicher Forschung. Mit der Auswahl sol-cher besonderer Populationen stehen Forscher:innen aber zugleich vor besonderen methodi-schen Herausforderungen. Probleme können dabei in unterschiedlichen Dimensionen auftre-ten, etwa wenn es darum geht, Personen zu identifizieren, zu rekrutieren oder für die jeweilige Zielgruppe passende Messinstrumente zu gestalten. Praktische Hinweise findet man in der Methodenliteratur nur selten. Für den Austausch mit Kolleg:innen fehlt ad hoc oft die Zeit und findet er doch statt, dann bleibt er meist auf die eigene Disziplin und Problemstellung be-schränkt. Daher strebt dieser Workshop einen Erfahrungsaustausch an, in dem nicht nur zent-rale Probleme identifiziert, sondern gemeinsam mit Kolleg:innen aus der Kommunikationswis-senschaft und anderer Disziplinen auch Lösungsstrategien erarbeitet werden. Der Workshop findet am 22.02.2022 in der Zeit von 10 bis 16 Uhr als digitales Live-Event statt und integriert sowohl qualitative als auch quantitative Perspektiven.

Veranstaltungsort: digital
Uhrzeit: 09:00 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 30 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Im Workshop wollen wir aus feldtheoretischer Perspektive auf Mediatisierung und Digitalisierung schauen und diejenigen Forscher:innen zusammenbringen, die Bourdieu‘sche Konzepte wie Soziales Feld, Kapital oder Habitus für ihre Arbeiten nutzbar machen. Es sollen Chancen und Herausforderungen der Konzepte diskutiert werden sowie Möglichkeiten zur Anwendung der Bourdieu’schen Theorie auf das Digitale. Mögliche Fragestellungen sind:

Wie beeinflusst Digitalisierung das Verhältnis sozialer Felder und wie können mit Bourdieu Prozesse der Entgrenzung erfasst werden?
● Wie verändern sich Medienfelder, z.B. das politische-mediale Feld, das Feld der PR oder auch das Feld der Plattformen?
● Wie kann das Verhältnis neuerer und älterer Medien mit Bourdieu gefasst werden?
● Wie werden (digitale) Medien als Ressource eingesetzt, z.B. von Celebrities, Influencer:innen oder Hacker:innen?
● Wo entstehen Ungleichheiten durch Medienbesitz oder Medienkompetenzen, z.B. in der Bildung oder bei der Jobsuche (Digital Divide)?

Wir sind offen für theoretische, methodologische und empirische Beiträge. Das Format sieht Inputvorträge vor, die durch Thesenpapiere vorbereitet werden. Im Zentrum soll die Diskussion stehen.

Veranstaltungsort: hybrid – Universität Rostock + digital
Uhrzeit: 09:30 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 15 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Nicht alle Wissenschaftler:innen sind gleichermaßen als Autor:innen von Publikationen in den Fachjournalen der Kommunikationswissenschaft vertreten (Trepte & Loths, 2020). Im Workshop findet ein Austausch statt, in welchem Zusammenhang Diversität, Qualität und Sichtbarkeit der kommunikationswissenschaftlichen Forschung stehen.

Veranstaltungsort: digital
Uhrzeit: 09:00 bis 13:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: keine
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Nachhaltigkeit und Klima bzw. Klimawandel werden auch in der deutschsprachigen Kommunikations- und Medienwissenschaft zunehmend erforscht und sind Thema in der Kommunikatorforschung, Medieninhaltsanalysen, Rezeptions- und Medienaneignungsforschung. Ziel des Workshops ist es, Kommunikations- und
Medienwissenschaftler*innen, die zu Nachhaltigkeit und Klima(wandel) forschen oder zukünftig forschen möchten, zusammen zu bringen, um programmatisch über kommunikations- und medienwissenschaftliche Perspektiven auf Nachhaltigkeit und Klima(wandel) zu diskutieren, Forschungserkenntnisse vorzustellen, Themenfelder und Forschungslücken zu identifizieren und über die Verantwortung der Kommunikations- und Medienwissenschaft in digitalen Gesellschaften in Hinblick auf Nachhaltigkeit und Klima(wandel) zu sinnieren. Um eine intensive Diskussion zu ermöglichen, werden die Teilnehmenden im Vorfeld des Workshops gebeten, ihr jeweiliges Erkenntnisinteresse in diesem Forschungsfeld (gerne mit Bezug zur eigenen Forschung) in einem zweiseitigen Text zu skizzieren. Der Workshop findet an der Universität Bremen statt und ist als Präsenzveranstaltung geplant, kann aber (je nach Pandemiebedingungen und Möglichkeiten der Teilnehmenden) in ein hybrides oder digitales Format umgewandelt werden.

Veranstaltungsort: hybrid – Universität Bremen + digital
Uhrzeit: 11:00 bis 17:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: keine
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Intelligente KI-gestützte Agenten wie (virtuelle) Chatbots, Sprachassistenten und Roboter werden immer mehr Teil unseres Alltags. Menschen sprechen, zum Teil täglich, mit virtuellen Assistenten wie Alexa, kommunizieren mit Chatbots oder sammeln erste Erfahrung im Kontakt mit Robotern. Alle diese Agenten sind autonome Systeme, die den Bedürfnissen der menschlichen Kommunikation dienen (Hepp, 2020). Daher wird die Forschung zur Adoption, Nutzung und Interaktion mit diesen Agenten zunehmend relevanter in der Kommunikationswissenschaft. Der neue Forschungsbereich Human-Machine Communication (HMC) bringt jedoch auch theoretische und methodische Herausforderungen mit sich.
In diesem Workshop wollen wir an diesem Forschungsgebiet interessierte Wissenschaftler*innen zusammenbringen und uns verschiedenen Formen von KI-gestützten Agenten widmen (text-basierten, sprachbasierten und verkörperten Agenten). Dabei sollen die Teilnehmenden mit den Agenten interagieren und theoretische, methodische und fachbezogene Herausforderungen identifizieren, die diese Forschung mit sich bringt. Als Ergebnis der Workshops sollen mögliche Lösungsansätze und Implikationen für das Feld erarbeitet werden.

Veranstaltungsort: hybrid – Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen + digital
Uhrzeit: 11:00 bis 16:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 25 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Der Workshop diskutiert materialbasiert Ziele, Anforderungen sowie Herausforderungen praxistheoretisch bzw. praxeologisch orientierter Kommunikations- und Medienforschung. Im Mittelpunkt steht dabei die konzeptuelle wie empirische Verschränkung und Vermittlung zwischen den traditionell qualitativen Zugängen der praxeologischen Forschung und Methoden der Computational Social Science. An konkreten Forschungsprojekten werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet sowie Potenziale und Grenzen praxistheoretischer Rahmungen identifiziert.

Veranstaltungsort: FU Berlin (ggf. hybrid)
Uhrzeit: 09:00 bis 15:45 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 20 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Parallel zur digitalen Ausweitung öffentlicher Kommunikationsmedien und der Ausdifferenzierung innerhalb und über Sektorgrenzen hat sich die inhaltsanalytisch
orientierte Medienqualitätsforschung mehrfach verändert. Dabei sieht sich das empirische Qualitätsmonitoring unverändert einer Reihe von methodischen Herausforderungen gegenüber, valide Messungen zu liefern. Zusätzlich schafft der Medienwandel neue Anforderungen, während neue methodische Möglichkeiten
vor allem im Bereich der Automatisierung entstanden sind. Der bislang übliche Fokus auf ausgewählte Medientypen oder -sektoren sowie auf
tagesaktuelle journalistische Angebote erschweren eine umfassende und sektorübergreifende Gesamtbeurteilung der Leistungen für die öffentliche Kommunikation. Von einer möglichst breiten und vor allem konsistenten Gesamtschau hängt aber das Potential neuer Verfahren etwa der automatisierten Inhaltsanalyse oder von Simulationsstudien ab. Um diese und verwandte Themen zu diskutieren laden Jens Woelke, Lutz Hagen, Eva Eckkrammer und Steffen Kolb interessierte Teilnehmende an der DGPuK 2022 zu einem dezentralen Workshop am 22.02.2021 in Präsenz an die TU Dresden.

Veranstaltungsort: TU Dresden
Uhrzeit: 13:00 bis 19:00 Uhr
Teilnahmebegrenzung: 25 Personen
(eine Anmeldung ist erforderlich für alle Workshops, hier finden Sie weitere Informationen)

Achtung: Drei Workshops wurden abgesagt – darum beläuft sich die Zahl der aktuellen Workshops auf 22. Aus organisatorischen Gründen wurden die ursprünglichen Nummern der Workshops beibehalten. Wundern Sie sich darum nicht, dass es aktuell keine Nr. 9, 18 und Nr. 24 mehr gibt.

ggf. Abreise / Socializing Events

Einige Workshops planen nach Abschluss der Veranstaltung ein Socializing Event. Konkrete Details entnehmen Sie bitte der ausführlichen Beschreibung der Workshops auf Konferenzplattform.

Mittwoch, 23.02.

Am Mittwoch (23.02.) finden keine wissenschaftlichen Veranstaltungen statt. Am Nachmittag sind allerdings virtuelle Treffen der Fachgruppen sowie des Mittelbaus der DGPuK geplant.

ggf. Abreise
13:00 – 14:00 Uhr: virtuelles Treffen des Mittelbaus

Das Treffen wird als Videokonferenz abgehalten. Den Link finden Sie auf unserer Konferenzplattform.

14:00 – 18:00 Uhr: virtuelle Treffen der Fachgruppen

Die Sitzungen werden als Videokonferenzen abgehalten. Die entsprechenden Links finden Sie auf unserer Konferenzplattform.

14:00 – 15:00 Uhr:
  • Fachgruppe Kommunikation und Politik
  • Fachgruppe Medienpädagogik
  • Fachgruppe Soziologie der Medienkommunikation
  • Fachgruppe Wissenschaftskommunikation
  • 15:00 – 16:00 Uhr:
  • Fachgruppe Gesundheitskommunikation
  • Fachgruppe Kommunikationsgeschichte
  • Fachgruppe Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht
  • Fachgruppe Medienökonomie
  • Fachgruppe Rezeptions- und Wirkungsforschung
  • 16:00 – 17:00 Uhr:
  • Fachgruppe Methoden der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
  • Fachgruppe Journalistik/Journalismusforschung
  • Fachgruppe Werbekommunikation
  • 17:00 – 18:00 Uhr:
  • Fachgruppe Digitale Kommunikation
  • Fachgruppe Internationale und Interkulturelle Kommunikation
  • Fachgruppe Mediensport und Sportkommunikation
  • Fachgruppe PR- und Organisationskommunikation
  • Donnerstag, 24.02.

    Am Donnerstag (24.02.) finden die verbleibenden wissenschaftlichen Tagungsformate (Fresh Faces, Fast and Furious, Future Programmatics) sowie die Mitgliederversammlung der DGPuK statt. An diesem Tag werden sämtliche Programmpunkte ausschließlich digital ausgerichtet.

    09:30 – 10:00 Uhr: Begrüßung
    10:00 – 11:00 Uhr: Fast & Furious

    Kürzlich promovierte Mitglieder präsentieren ihr abgeschlossenes Promotionsprojekt in Vorträgen.
    Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der Vorträge. Mit einem Klick auf das Icon neben dem Titel können Sie sich die Kurzzusammenfassung anzeigen lassen.
    Alle Vorträge finden parallel statt und werden digital abgehalten. Die entsprechenden Links finden Sie auf unserer Konferenzplattform (Achtung: Zugriff auf die Links haben nur Personen, die sich offiziell zur DGPuK22 angemeldet haben)

    Obwohl ein sinkendes Vertrauen in Wissenschaft schon lange wissenschaftlich diskutiert und mit den sich wandelnden Kommunikationsumgebungen für Wissenschaftskommunikation in Verbindung gebracht wird, liefert die empirische Forschung hierfür bislang unzureichende Belege. Diese kumulative Dissertation geht davon aus, dass Veränderungen und Zusammenhänge bisher empirisch nicht nachweisbar waren, da diese komplexer sind, theoretisch besser fundiert sowie differenzierter betrachtet werden sollten. Es wird ein interdisziplinäres Modell des öffentlichen Vertrauens in Wissenschaft vorgestellt und dabei vier Spannungsgefüge als Bedingungen für Vertrauen in Wissenschaft abgeleitet: (1) der Zustand zwischen Wissen und Nichtwissen, (2) Risikowahrnehmung und Sicherheitsempfinden sowie eine Beziehung zwischen (3) raumzeitlicher Distanz und Nähe bzw. (4) Unpersönlichkeit und Intimität. Dieser neuartige theoretische Ansatz ermöglicht eine strukturierte Diskussion potenzieller Veränderungen durch digitale Wissenschaftskommunikation. Danach werden die empirischen Ergebnisse von vier Befragungsstudien gegliedert, anhand jener ein Fazit für die praktische Wissenschaftskommunikation abgeleitet wird.
    Unlike some types of community or alternative journalism, engaged journalism is done predominantly by media professionals. However, these practitioners pursue other goals than their colleagues working at commercial or state media outlets. Based on Shove et al.’s (2012) analysis of how practices link elements encompassing material, meaning and competence, I regard engaged journalists as possessing the necessary materials and competences to perform professional journalism while attributing a different meaning to their practices, such as countering traditional journalism’s shortcomings. I drew from the grounded theory approach, in particular expert interviews and qualitative content analysis, in order to make patterns and processes in my specific case visible, generating a model that can then be applied to similar cases. My case study focused on the protests in city of Fortaleza, Brazil, during 2013 and 2014, against the 2014 FIFA World Cup. At the intersection between challenges to journalism and media activism, engaged journalism makes a contribution to the field by conceptualizing the activities of alternative journalists that put their professional skills at the service of social movements.
    Bilder spielen eine wichtige Rolle in der Politik (Veneti et al., 2019). Trotz ihrer Allgegenwart und Bedeutung konzentriert sich die politische Kommunikationsforschung überwiegend auf die Analyse von Texten (Coleman & Wu, 2015). Bislang ist wenig darüber bekannt, wie politische Akteure Bilder im Wahlkampf strategisch einsetzen. Die kumulative Dissertation analysiert daher in drei empirischen Studien die visuellen Kommunikationsstrategien von Parteien und Kandidat*innen aus einer Langzeit und Vergleichsperspektive. Mithilfe von quantitativen Inhaltsanalysen wird 1) die Entwicklung professioneller politischer Kommunikationsstrategien (Personalisierung, Entideologisierung, Negative Campaigning) auf Wahlplakaten (N=1.857) von 1949 bis 2017 auf Bild- und Textebene untersucht, 2) ein Vergleich der Strategien zwischen traditionellen und digitalen Wahlplakaten durchgeführt (N=1.069) und 3) die visuelle Selbstdarstellung von Spitzenkandidat*innen auf ihren Facebook-, Instagram- und Twitter-Posts (N=2.272) in sieben Ländern untersucht. Die Dissertation liefert Erkenntnisse über den strategischen Einsatz von Bildern im Zeitverlauf, in hybriden Mediensystemen und in verschiedenen Kontexten.

    Digitale Phänomene der Datafizierung und Algorithmisierung bzw. eine ubiquitäre Vernetzungslogik erfordern eine kritische Neubewertung des Wechselspiels zwischen technologischer Entwicklung und gesellschaftlichen (Kommunikations-)Phänomenen in Raum und Zeit. Geomediatisierung als die zunehmende Durchdringung der Gesellschaft mit Geomedientechnologien und deren wahrgenommenen Unerlässlichkeit in einer Vielzahl von Alltagszusammenhängen wird als dialektischer Prozess verstanden, dessen detaillierte Ausformung dem Kräfteverhältnis und den Aushandlungsprozessen mehr oder weniger einflussreicher (sozialer) Interessensgruppen obliegt. Machtverhältnisse manifestieren sich dabei sowohl in den Potentialen bzw. Schranken für individuelle NutzerInnen, in den Strukturen der Gesellschafts- und (kapitalistischen) Wirtschaftsordnung und letztlich in Prozessen der sozialen und räumlichen (Re-)Produktion. In dieser kumuliert verfassten Dissertationsschrift werden auf jeweils unterschiedlichen Abstraktions- und Analysestufen Geomedientechnologien als sozio-technologische Phänomene kritisch erschlossen und im Hinblick auf Manifestationen von Macht überprüft.

    Das Aufkommen der digitalen Gesellschaft geht einher mit wirkmächtigen Narrativen wie etwa der Wissensgesellschaft. In diesem Zusammenhang wird die Möglichkeit der Sammlung und Auswertung von großen digitalen Datenbeständen betont, den Big Data. Mit Big Data verbinden sich Erwartungen für die gesellschaftliche Erkenntnisproduktion und hieraus gezogenen Nutzen. In der Fachliteratur wird vermutet, dass die Überzeugung von den Konsequenzen einer Quantifizierung der Welt und des Sozialen auch in den Köpfen der Menschen verfängt und einstellungsrelevant wird. Die Dissertation geht in zwei aufeinander aufbauenden Studien der Annahme verbreiteter Glaubensüberzeugungen von der Qualität und Wirkmächtigkeit der Digitaldaten nach und analysiert kollektive Überzeugungen von Erkenntnis‐ und Nutzengewinnen aus Big Data. Hierzu wird die Messung eines Big‐Data‐ Glaubenssystems (BDGS) für die standardisierte Befragungsforschung entworfen und getestet. Durch Einsatz dieses Untersuchungsinstruments in diversen Forschungszusammenhängen des Einsatzes von Technologien Künstlicher Intelligenz wird geprüft, inwieweit das Vorhandensein des BDGS Einstellungen gegenüber Phänomenen der Digitalisierung erklärt.

    „Die Kommunikation von Unternehmen in den sozialen Medien wird in der vorliegenden Dissertation im Sinne einer Dialogorientierung konzeptualisiert. Dialogorientierung wird als ein Prozess der reziproken Interaktion verstanden, auf Basis dessen Beziehungen zwischen den Unternehmen und den Nutzer*innen in den sozialen Medien aufgebaut und gepflegt werden. Es wird untersucht, welchen Einfluss das interaktive Potenzial der sozialen Medien auf die Dialogorientierung und die Beziehungen zwischen den Unternehmen und den Nutzer*innen hat. Methodisch fußt die Dissertation (1) auf einer systematischen Literaturanalyse von Artikeln zur dialogorientierten Organisationskommunikation, (2) einer quantitativen Inhaltsanalyse der Facebook-Kommunikation führender Unternehmen im Längsschnittdesign sowie (3) einer quantitativen Befragung von Unternehmenskommunikator*innen zum wahrgenommenen Einfluss der Dialogorientierung auf organisationale Beziehungen. Die Befunde belegen neben einem ambivalenten Dialogverständnis in der Forschung v. a. die Professionalisierung der Unternehmenskommunikation sowie den Einfluss der Organisationskultur auf die Dialogorientierung und die organisationalen Beziehungen.“

    Die Ausbildung für den Journalismus entscheidet mit darüber, wer Zugang zum Beruf erhält und welche Themen und Meinungen öffentlich sichtbar sind. In Deutschland ist das Volontariat über alle politischen und medialen Umbrüche hinweg die wichtigste Berufsausbildung geblieben. Vor diesem Hintergrund analysiert die Arbeit, warum sich das Volontariat etablierte und wie es sich zwischen verschiedenen Interessen von 1870 bis 1990 entwickelte. Sie stützt sich
    dazu auf die Theorie der Akteur-Struktur-Dynamiken und das Professionalisierungskonzept. Aus Theorie und Forschungsstand wird ein Kategoriensystem entwickelt, dass die Auswahl und Kritik sowie die qualitativen Inhalts- und Dokumentenanalysen von publizierten und archivalischen Quellen anleitet. Die Auswertung zeigt, dass das Volontariat unter völlig unterschiedlichen Rahmenbedingungen jeweils den Akteuren mit der Kontrolle über Medien im Allgemeinen auch die Kontrolle über die Ausbildung im Speziellen sicherte. Das Volontariat blieb bis 1990 im Wesentlichen eine Form des praktischen Anlernens, die unter den unterschiedlichen Bedingungen zum Teil mit theoretischen Kursen zu politischen oder fachlichen Inhalten ergänzt wurde.

    11:00 – 11:30 Uhr: Pause
    11:30 – 13:00 Uhr: Fresh Faces

    Im Track Fresh Faces erhalten Promovierende die Möglichkeit, ein Netzwerk zu anderen Wissenschaftler:innen auf- bzw. auszubauen. Zugleich ermöglicht das Format allen interessierten Teilnehmenden der Tagung einen Überblick über aktuelle Dissertationsprojekte im Fach zu erlangen. Schauen Sie sich gerne die bereits veröffentlichten Promotionsvorhaben von 31 Promovierenden (dreiminütige Videos) an und kommen Sie um 11.30 Uhr zum virtuellen Panel mit allen Interessierten. Das Panel wird bei Gather.Town stattfinden – die Zugangsdaten erhalten Sie auf unserer Konferenzplattform (Achtung: Zugang haben nur Personen, die sich offiziell zur DGPuK22 angemeldet haben.

    (1) Anonymous Social Networking on the Tor Network (Alexandra Lux)

    (2) Wachhund oder Schoßhund: Die Rolle der Medienberichterstattung im Bezug auf die Einflussnahme auf die Gesellschaft und Rechenschaftslegung von „Big Tech“ (Alexandra Schwinges)

    (4) Analyse von Nutzerkommentaren zu Social-Media-Beiträgen von Parteien und Politikern (Anna-Katharina Wurst)

    (5) Lobbying für die Wissenschaft – Politische Interessenvertretung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen als Funktion strategischer Kommunikation (Antje Eichler)

    (6) Die Interaktion mit russischen Auslandsmedien online: das aktive Publikum von RT DE (Arista Beseler)

    (7) Dissertationsprojekt – Smartphone-Nutzung und Schlafqualität (Astrid Jansen)

    (8) Kommunikation und Kohäsion: Zum Einfluss der Medien auf den gesellschaftlichen Zu-sammenhalt in einer plural differenzierten Gesellschaft (Daniel Stegmann)

    (9) Entscheidungs- und Informationsverhalten Angehöriger von Demenzerkrankten – partizipative und patientenorientierte stellvertretende Entscheidungsfindung (Dominik Daube)

    (10) Die Inhaltsanalyse und soziale Medien – Nutzungsdaten als Herausforderung im Forschungsprozess (Eva-Maria Csonka)

    (11) Mehr als Wissensvermittlung: Die kommunikative Konstruktion wissenschaftlicher Expertise am Beispiel des Science Media Center (Irene Broer)

    (12) Rezeptionserleben von Podcasts. Die Versöhnung der Massenmedien mit dem Individuum (Jana Keil)

    (13) Digitalisierung als Mode: Strategische Kommunikation als Treiber von modischen Digitalisierungsnarrativen (Jannik Kretschmer)

    (14) Musikrezeption im Wandel: Medienaneignung und Mediennutzung im Zuge musikmedialer Mediatisierungsdynamiken (Jo Marie Dominiak)

    (15) Digitale soziale Dynamiken von Spiritualität. Spiritualität und Religiosität im Kontext digitaler Kommunikation (Julia Müller)

    (16) Der Einfluss des Kontakts mit gegenteiligen Meinungen auf die politische (Online-)Partizipation. Eine dreiwellige Panelstudie (Lara Kobilke)

    (17) Prädiktoren und Erscheinungsformen von Hate Speech in user generated content (Liane Reiners)

    (18) Bedingungen und Effekte von Schadenfreude im Medienkontext (Lilian Suter)

    (19) Politische Kommunikation aus strukturationstheoreti-scher Perspektive (Lucas Seeber)

    (20) Wie beeinflussen (imaginierte) Charakteristika von Social Media-Plattformen journalistische Selektions- und Darstellungsentscheidungen? (Luise Anter)

    (21) Die reziproken Effekte von Anschuldigungen, Anfeindungen und Kritik auf Wissenschaftler*innen in den sozialen Netzwerken (Mara Schwind)

    (22) Es geht nicht mit, aber auch nicht ohne sie? Wie Protestbewegungen mit Medien umgehen und wie mediale Aufmerksamkeit auf sie zurückwirkt (Marlene Schaaf)

    (23) Überall, zu jeder Zeit und mit diversen Mediencharakteren in Kontakt – parasoziale Prozesse im Zeitalter des Online-Streamings (Michelle Möri)

    (24) Über die Legitimation politischer Gewalt. Kommunikationsstrategien und Medienresonanz (Moritz Bürger)

    (25) Das figurative Weltenmodell: ein Konzept zur Erfassung von Unterhaltung als mediatisierte Welten bzw. kommunikative Figurationen des Vergnügens (Moritz Schweiger)

    (26) Do you get the news? Drei Faktoren, die den Nachrichtenkonsum von Schweizer Jugendlichen im Alter von 12 bis 20 Jahren beeinflussen (Nadine Klopfenstein)

    (27) Politisierung von wissenschaftlicher Expertise-Kommunikation in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen (Nils Bienzeisler)

    (28) Theoretische Fundierung und empirische Untersuchung des Zusammenspiels von Geschlecht und (Online-)Privatheit (Regine Frener)

    (29) Kognitive und affektive Effekte regelmäßiger sowie zeitintensiver Rezeption von Serien über Video-on-Demand-Portale (Sarah Eberhard-Bölz)

    (30) Status Quo der Führungskräftekommunikation in Deutschland (Sarah Ecklebe)

    (31) Automatisierte Interaktion mit Konsumenten: Die Responsivität von textbasierten Agenten und ihr Einfluss auf die Akzeptanz und wahrgenommene Performanz (Stefanie Klein)

    (32) Journalistische Kompetenz und Wandel: (Feld-)theoretische Annäherung und empirische Auseinandersetzung aus der Perspektive von Nachwuchsjournalist:innen (Vera Katzenberger)

    13:00 – 14:00 Uhr: Pause
    14:00 – 15:00 Uhr: Future Programmatics

    Erfahrene Mitglieder präsentieren Vorträge zu programmatischen Zukunftsfragen des Faches.
    Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der Vorträge. Mit einem Klick auf das Icon neben dem Titel können Sie sich die Kurzzusammenfassung anzeigen lassen.
    Alle Vorträge finden parallel statt und werden digital abgehalten. Die entsprechenden Links finden Sie auf unserer Konferenzplattform (Achtung: Zugriff auf die Links haben nur Personen, die sich offiziell zur DGPuK22 angemeldet haben).

    Unsere Studie stellt sich der übergeordneten Fragen, wie sichtbar gesellschaftliche Vielfalt im deutschen Fernsehen und Kino ist. Für die Studie 2020 werden sechs verschiedene Diversitätsdimensionen untersucht: (1) Geschlecht, (2) Alter, (3) sexuelle Orientierung, (4) die Zuschreibung ethnischer Herkunft und Nationalität (Migrationshintergrund), (5) Religion und Weltanschauung sowie (6) Behinderung. Es soll aufgezeigt werden, inwieweit die gesellschaftliche Vielfalt auch im Fernsehen sichtbar wird und welche intersektionalen Mechanismen Sichtbarkeit befördern oder behindern (Thiele 2019). Ein Schwerpunkt des Vortrages liegt in der Darstellung der methodischen Herausforderung Diversität inhaltsanalystisch zu erfassen. Die Ergebnisse zeigen, dass unser Fernsehen die Gesellschaft nicht so vielfältig abbildet, wie sie ist. So sehen wir so gut wie keine Personen mit Behinderung. Auch verschiedene sexuelle Orientierungen sind so gut wie unsichtbar. Wir sehen nur halb so häufig Personen mit einem zugeschriebenen Migrationshintergrund oder einer nicht „weißen“ ethnischen Zuschreibung, wie in der Bevölkerung verteilt. Zudem sehen wir innerhalb der Gruppe der Frauen einen geringfügig höheren Anteil an Migrationshintergrund und „Schwarz/PoC“ im Vergleich zu den Männern. Fassen wir die Ergebnisse überspitzt zusammen, so dominiert der mittelalte, weiße, heterosexuelle und nichtbehinderte Mann unser Fernsehen und prägt dessen Bild.
    Digitale Medienumgebungen haben die Beziehung zwischen Journalist:innen und ihrem Publikum grundlegend verändert. Dies kann sowohl deliberative Prozesse der öffentlichen Meinungsbildung fördern als auch Polarisierung und Medienfeindlichkeit offenbaren. Angesichts dieser gesellschaftlich relevanten Entwicklungen setzt unser Forschungsprogramm bei der Frage an, wie reziproke Erwartungen und deren (Nicht-)Erfüllung in digitalen Medienumgebungen Journalismus-Publikums-Beziehungen beeinflussen. Eine umfassende theoretische Modellierung wird durch fünf konsekutive empirische Teilstudien begleitet. Nach der Exploration und Typisierung der wechselseitigen Erwartungen mithilfe (1) qualitativer Interviews und (2) Q-Sort-Befragungen werden identifizierte Erwartungen und vermuteten Zusammenhänge u. a. experimentell im Rahmen einer (3) quantitativen Publikumsbefragung, einer (4) Befragung von Print-/Rundfunk- und von (5) Online-Journalist:innen analysiert. Ziele des Forschungsprogramms sind ein vertieftes Verständnis von Journalismus-Publikums-Beziehungen in der Digital-Ära sowie Erklärungen für deren Funktionieren oder Scheitern – und die Folgen für Meinungsbildung und Konsensfindung.
    Die ICA Jahrestagung 2019 zum Thema “Open Communication”, die Veröf entlichung der “Agenda for Open Science in Communication” sowie das Special Issue des Journals of Communication zu Open Science verdeutlichen, dass das Thema Open Science nun auch in der Kommunikationswissenschaft angekommen ist. Aktuell finden einige angeregte Diskussionen statt, welche Open Science Praktiken übernommen, welche angepasst und welche abgelehnt werden sollten. Damit die DGPuK die weltweite Kommunikationsforschung auch weiterhin erfolgreich mitgestalten kann, empfiehlt es sich, diese Entwicklung genau zu beobachten und sich programmatisch zu positionieren. Wie kann die DGPuK dies bestmöglich umsetzen? Zur Beantwortung dieser Frage fasse ich im Beitrag zuerst die Kernthesen der Open Science zusammen. Anschließend nehme ich eine Bestandsaufnahme vor, denn in vielen Bereichen setzt die DGPuK – bzw. ihre Gremien, Fachzeitschriften und Forscher:innengruppen – bereits einige Aspekte erfolgreich um. Aber es gibt auch Bereiche, in denen dies besser werden kann und welche abschließend im Beitrag kritisch diskutiert werden.
    15:00 – 15:30 Uhr: Pause
    ab 15:30 Uhr: Mitgliederversammlung

    Die Mitgliederversammlung findet digital statt. Die Zugangsdaten erhalten Sie auf unserer Konferenzplattform.

    programm der DGPuK-Jahrestagung 2022